Reiher schlafen nicht „auf dem Baum…“

Reiher schlafen nicht „auf dem Baum…“

moin zusammen,

in der winterszeit tummeln sich geschätzte 70 silber- und diverse graureiher am seeburger see. nichts einfacher als das; „die hübschen mal formatfüllend“ ablichten; denkt sich der schlaue naturfotograf. gerödel auf den buckel, 800-derter auf die lafette und los gehts. doch schnell stellt sich heraus, das die reiher immer woanders sind, als der fotograf. kennen wir, denkt der schlaue fotograf…grosse fluchtdistanz. also, das tarnzelt muss ran! jetzt finde am seeburger see erst einmal einen platz , wo man sein tarnzelt aufbauen kann…und wo auch die reiher sind. die stehen nämlich oft im schilf. eine echte herausforderung. die konnte ich aber durch sorgfältiges erkunden meistern.

wetterbericht gestern abend: morgens minus zwei grad und leichter schneefall… na geht doch, denke ich. genau meine bedingungen. schönes reiherportrait mit schnee auf dem zerzausten gefieder… wecker steht auf 06:30; teekanne mit kräutertee vorbereitet, fette daunenjacke, tarnzelt, ansitzstuhl aus dem cally rausgesucht. um 07:00 starte ich. von schneefall keine spur, bei minus 0,5 leichter niesel. im dunkeln schleife ich mein gerödel über die klitschnasse wiese und baue mein versteck im schutz einer kleinen hütte auf. perfekt. jetzt können sie kommen. es ist 07:30, sonnenaufgang 08:22. no problem, ich liebe es, wenn der tag die nacht ablöst. und dann fliegt auch der erste reiher ein. ständig sichernd, unglaublich vorsichtig äugt er immer wieder in meine richtung. obwohl ich 34 meter entfernt bin und es noch dämmert, die kleinste bewegung mit der linse und: „tschüssikowski… der ist dann erstmal  „we-eh-zeh-ha“ oder kürzer: wech!!!

scheisse…das kann doch nicht wahr sein. ich habe doch gar nichts gemacht…(die kamera vom querformat ins hochformat gedreht…gaaanz langsam…das wird man ja wohl noch dürfen…)

die moral von der geschicht: es ist unglaublich, mit was für wachen sinnen die reiher ihre umgebung beobachten. ihre scharfen augen scheinen kleinste veränderungen im umfeld zu erfassen. das auslösegeräusch der kamera scheinen sie wahrzunehmen ohne aber davon besonders beeindruckt zu sein. ich sitze ja nun weiss gott nicht das erste mal im versteck, um vögel zu fotografieren. aber was ich ich mit den reihern erlebt habe, ist wirklich beeindruckend. natürlich gilt auch hier die erfahrung: ist ein tier gelandet, scannt es erst einmal die umgebung  und sichert. erst wenn das tier einen ruheplatz eingenommen, oder zum fressen übergegangen ist o.ä., sollte man die knipse anfassen. dies alles berücksichtigend, erlebte ich in den 4 stunden des ansitzens  noch einige anflüge. „ohne zu atmen und ohne kamera-anfassen“ habe ich dann doch noch ein paar bilder reingewackelt…

hier geht es zu den bildern: http://reinerleifried-photography.de/nggallery/galerieuebersicht/neue-bilder

meine sicht:

 

sicht der tiere:

  

entfernung:

 

 

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