liebe fotofreunde,
ich habe gerade mal nachgeschaut…meine tiefkühltruhe ist auf minus 18 grad eingestellt. die durchschnittliche temperatur auf meiner reise bewegte sich zwischen minus 17 – 21 grad. im stärkeren wind waren es dann schnell mal mehr als minus 30. im eiskasten der artktis muß man gesund, hoch motiviert und auch ein wenig bekloppt sein. sonst wird das nix. 🙂
trotz bester ausrüstung stellt die kälte die größte herausforderung für mensch und material dar. die „bühne“ dazu bildet ein sich, mehr oder weniger, ständig schwankendes boot. bei stärkerem wellengang begibt man sich dann auch schon mal richtung reeling, um das soeben einverleibte frühstück den eissturmvögeln zu übergeben. als wenn die luftigen begleiter nur drauf warten würden… :-). der metallische boden des schiffes ist durch spritzwasser meist vereist; mindestens sehr glatt. so trägt eine hand immer verantworutng für die persönliche unversehrtheit. die andere sorgt dafür, das sich die drei im einsatz befindlichen kameras nicht eigenmächtig über bord verabschieden. und dann auch noch der „overkill“ an landschaft und ereignissen mit der „ständig quälenden frage“: „wie bekomme ich soviel grandiose kulisse auf den viel zu kleinen sensor…“ 🙂
der fotograf ist also permanent gefordert. wenn man dann 7 – 12 stunden draußen und dadurch selbst ein teil des eiskasten geworden ist, wird die wärme des schiffes und die hervorragende verpflegung als „segen“ empfunden. neue kräfte können gesammelt werden.
geschützt durch einen überlebensanzug kommen bei den einsätzen im zodiak nicht nur die eisberge näher; auch die kälte! um sich vor erfrierungen zu schützen ist es ratsam, alles gut einzupacken. bei direktem hautkontakt mit dem metallischen kameragehäuse bleiben augenbraue oder wange schnell mal kleben.
ein hoch auf die nikon-fototechnik. ich hatte während der ganzen reise meine komplette ausrüstung durchgehend draussen in einer metallbox deponiert. morgens die frisch geladenen akkus in die „tiefkühl-technik“ und die systeme funktionierten absolut störungsfrei. enorm!
der fortgang der reise selbst wurde im wesentlichen durch die „eislage“ bestimmt. so ist es ratsam den eis-chart und die windbewegungen permanent sorgfältig zu studieren, um nicht versehentlich in einem fjord vom eis gefangen zu werden. zumal wir das einzig fahrende schiff in dem ganzen archipel waren.
und übrigens: wenn man in svalbard auseinader geht, sagt man niemals „good bye…“.
„see you…“ ist die formel des abschieds. 🙂
arbeitsfotos von mir: fotograf: christian engel/deutschland