… die steinernen alchemisten haben ausgedient.

… die steinernen alchemisten haben ausgedient.

moin zusammen,

das ziel eines alchemisten war es, durch transformation materie zu veredeln.

durch diverse verfahren sollten die metalle von unreinheiten befreit werden, um sie so auf die „materia prima“  zurückzuführen, die dann z.b. in gold überführt wurde.

nichts anderes hatten die alten ölmühlen der mani im sinn. die frischen oliven rein… und was hinten rauskommt: frischgepresstes olivenöl – das „gold der mani“.

bevor „der edle stoff“ jedoch als „materia prima“ aus dem hahn rinnt, geht ein langer prozess voraus. monate in der sonne gereift, werden die oliven in den letzten wochen des jahres in mühsamer handarbeit von den ästen getrennt. sie werden entweder mit einer kleine harke vom ast gerecht oder mit hilfe einer art quirl – der elektrisch betrieben ist – gelöst. so fallen sie auf eine ausgelegte plane. nach der grobreinigung  noch vorhandener äste und blätter werden sie in säcken verstaut, auf kleine mobile traktoren/pickups (früher esel oder pferd) verladen und zur mühle transportiert. davon gab es früher in jedem dorf mindestens eine, meist sogar mehrere.

 

    

das prinzip des mahlens erfolgte vereinfacht dargestellt so:

die oliven wurden mit kern in das mahlwerk eingebracht… grosse mühlsteine erzeugten daraus nun einen brei. diese masse wurde anschliessend auf matten aufgebracht – die übereinandergelegt – dann gepresst wurden. früher mechanisch… später hydraulisch. was dann abfliesst, ist das manische gold. es ist noch grün, schmeckt „sehr grizzelig“ und riecht prächtig. wer jemals frisches weissbrot unter diesen ölhahn gehalten und verkostet hat, wird das überwältigende geschmackserlebnis nie vergessen!!!

lebt silicon valley vom hightech und der moderne, lebten und leben die menschen in der mani immer noch von diesem „flüssigen gold“ der olivenbäumen. es bildet für viele menschen im ländlichen bereich einen wesentlichen bestandteil des persönlichen wirtschaftlichen auskommens.

mittlerweile sind viele bergdörfer von den einheimischen verlassen. das ende der ölmühlen ist somit eingeleitet. es gibt nur noch welche an zentralen punkten… mit modernerer technik, neuen/effizienteren mahlverfahren und grösserem leistungsvermögen.

 

die meisten der „alten alchemisten“ haben ihren dienst getan, sind dem verfall überlassen. so gibt es viele alte mühlen, wo nur noch bauliche fragmente und die unverwüstlichen mühlsteine von alten zeiten zeugnis ablegen.

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