moin zusammen,
um ein wenig der sommerhitze zu entkommen, zog es mich für ein paar tage in die etwas frischeren höhenlagen des harzes. die hirsche befinden sich im moment in der sog. „feistzeit“. für sie gilt derzeit nur eine losung: wenig bewegen, äsen, äsen, äsen, suhlen, feist aufbauen und die nahrungsreiche sommerzeit nutzen, um das kräftezehrende geweih zu entwickeln. denn in wenigen wochen gilt es! die „waffen“ (geweihe) sind dann blank geputzt und die energievorräte bis an die obergrenze gefüllt. beides dient nur einem ziel: genügend kraft für die zeit der brunft zu haben. während der feist sind die hirsche sehr passiv und extrem heimlich. man bekommt sie kaum zu gesicht. in einem alten sprichwort der jäger kommt das wie folgt zum ausdruck: „der feisthirsch ist ein waldgespenst, das du nur ahnst und niemals kennst“.
trotz aller heimlichkeit der rothirsche, hatte ich mehrere begegnungen mit ihnen. eines abends, ich konnte es kaum fassen, zogen vier starke „waldgespenster“ direkt auf mich zu…allen voran dieser prächtige 16-ender. als sie dann weniger als 20 meter vor mir waren, nahm ich die finger von der 800 mm -linse. sie waren einfach zuuuu nah!!! staunend beobachtete ich, wie sie in aller ruhe wenige meter an mir vorbeizogen. nahezu geräuschlos…diese starken tiere…nur ihren atem und das mahlen ihrer kiefer konnte ich hören. was für eine (stille) begegnung; die ich wohl nie vergessen werde.
öfter hatte ich diesen jungen bock im anblick. er erschien mir sehr jugendlich und unbedarft. obwohl er ständig sicherte, stand er deutlich unter 10 meter vor mir. es schien einfach „alles zu passen“… :-). bei der nahrungsaufnahme ist das rotwild mehr ein „rasenmäher“. das prinzip ist: hauptsache viel…! das rehwild dagegen ist eher ein feinschmecker. es selektiert und holt sich hier mal ein leckerchen und dann wieder dort…am allerliebsten: WEIDENRÖSCHEN. ihre geschmacks- resp. nährstoffe scheinen unwiederstehlich zu sein.
und wie gut sich die tiere sich ihrer umgebung anpassen, erkennt man hier: